Stille Annahmen - der Tod jeder Verbindung
Über die Entstehung von Mustern und Blockaden
Stille Annahmen - der Tod jeder Verbindung
Über die Entstehung von Mustern und Blockaden
Ihr Lieben,
heute möchte ich euch einen längeren Text schenken, der Dir erklärt, wie Muster und Blockaden entstehen - und wie man sie auflöst. Ich schreibe diesen Artikel aus eigener Erfahrung, mit mir selbst, jedoch ebenso tief verwurzelt in den Erfahrungen die ich mit meinen Kunden machen durfte. Beginnen wir mit der Begrifflichkeit "stille Annahme", den eigentlich nur das Gesetzt im Hinblick auf Kaufgeschäfte kennt und in diesem Fall ist es eine stillschweigende Akzeptanz dessen was von der Gegenseite angeboten / getan wurde. Doch ich möchte heute über das menschliche Miteinander schreiben und über ein Grundproblem, das immer wieder auftaucht und sehr viele Menschen anscheinend nicht aus eigener Kraft lösen können. Hier bewege ich mich an der Grenze der energetischen Arbeit zur Psychologie und dennoch erscheint mir dieses Thema als unendlich wichtig. Und ich richte diesen Artikel ja an Dich als menschliches Wesen, dass auf dem Weg ist, sich zu entwickeln, sich zu erkennen und sich selbst bewusst zu sein (oder zu werden!).
Die stille Annahme - die Entstehung
Die Grundlage einer guten Verbindung, egal ob Freundschaft oder Liebesbeziehung, ist der sichere Boden darunter, der aus Akzeptanz, gegenseitiger Achtung UND Achtsamkeit und im Falle der Liebesbeziehung aus tiefer Liebe zueinander besteht. Ist dieser sichere Boden vorhanden und beide Menschen in der Lage sich selbst zu reflektieren UND über entstandene Unklarheiten zu sprechen und diese auszuräumen, so hat diese Verbindung eine Chance auf eine lange Dauer. Das Drama beginnt, wenn von einer Seite der Verbindung (oder von beiden) dieser sichere Boden fehlt.
Vergegenwärtigen wir uns noch einmal, es braucht mindestens
- gegenzeitige Akzeptanz
- gegenseitige Achtsamkeit
- gegenseitige Achtung
- die Fähigkeit zur Selbstreflektion
- die Fähigkeit zur einer für beide Seiten verständlichen Kommunikation
bei Liebesbeziehungen (ebenfalls gut in allen anderen Verbindungen
- tiefe Herzensliebe
Stellen wir uns nun eine typische Situation in einer Liebesbeziehung vor, die als Metapher für unzählige andere Möglichkeiten der Entstehung einer stillen Annahme heranzuziehen ist. Es entstehen umso öfter stille Annahmen umso heikler das Thema ist oder erscheint (und man sich deshalb nicht traut, zu sprechen):
Wir haben ein Paar, nennen wir sie Adam und Eva, welches in einer Liebesbeziehung zueinander lebt. Eines Abends fragt Adam seine Eva, ob sie gemeinsam zum Chinesen gehen wollen um dort zu essen. Er denkt sich, seine Eva hat einen langen Arbeitstag gehabt und möchte ihr etwas Gutes tun und vor allem, ihr nicht noch zumuten, die Nahrung für sich selbst / vielleicht für Beide am Abend zu bereiten. Eva hat jedoch bereits am Nachmittag überlegt, was sie gern abends essen möchte und einige Dinge aus dem Laden mitgebracht um ein leichtes Abendmahl zu bereiten. Die Frage von Adam trifft sie, denn damit waren die Vorbereitungen umsonst. Mehr noch, sie denkt, dass er ihr Essen nicht mag und lieber auswärts isst als Nahrung aus ihrer Hand zu genießen. Sie sagt kurz und verstimmt, nein, dazu habe ich keine Lust. Adam denkt, oh, sie hatte einen schlechten Tag, ich muss sie vielleicht in Ruhe lassen, aber in jedem Fall besonders freundlich. Wenn Adam gerade aus dem Verstand agiert, kann es auch sein, dass Adam sagt, dann nicht, dann gehe ich halt allein - Vielleicht bleibt er auch und Eva zieht sich zurück und schmollt, weil wenn Adam gern essen will, dann macht sie doch nicht noch Essen für ihn, will er ja nicht.
Du wirst nun sagen, naja, wenn Eva sagen würde, hey, ich habe etwas vorbereitet, schau mal, magst Du dies mit mir essen? Oder wenn Adam sagen würde, Schatz, ich möchte Dir damit etwas Gutes tun, damit Du nicht kochen musst, dann wäre die Situation schnell entschärft. In unserem Beispiel sprechen die beiden nicht miteinander und es entstehen in dieser kleinen Situation ganz viele stille Annahmen in Adam und Eva. In Klammern setze ich die stillen Annahmen, die entstehen können, aber noch nicht müssen.
Adam denkt:
- sie hat einen schlechten Tag
- sie will nicht (mit ihm) essen gehen
- vielleicht mag sie kein chinesisches Essen (mehr)
(- sie schätzt seine Gesellschaft nicht)
Eva denkt:
- er ist nicht einfühlsam
- er schätzt ihre Nahrung nicht
- er schätzt sie nicht
All dies sind unausgesprochene Gedanken. Das was Adam über Eva denkt sind Annahmen und weil er nicht darüber spricht sind es sogenannte stille Annahmen. Und alles was Eva über Adam denkt ohne es zu hinterfragen und zu klären sind ebenfalls stille Annahmen.
Die stille Annahme mutiert zum Muster oder zur Blockade
Nun spinnen wir unser Beispiel noch etwas weiter und geben Adam eine sehr tiefe Liebe und einen starken Drang zum Ausgleich. Einige Zeit später entsteht eine gleichförmige Situation, wieder probiert es Adam auf die gleiche Weise, seine Eva zu entlasten und ihr etwas Gutes zu tun und wieder, diesmal noch etwas knackiger, wehrt Eva ab. In diesem Moment, wenn beide immer noch nicht sprechen, beginnen die stillen Annahmen sich zu verfestigen. Adam denkt dann, sie hat ganz oft schlechte Tage. Eva geht nie mit ihm essen und schon gar nicht chinesisch. Und Eva denkt, was für ein Holzklotz, ich habe gar keine Lust mehr, mich um die Nahrung zu kümmern, soll er doch essen gehen. -
Noch einige Situationen gleicher Art weiter wird unser Adam, damit er nicht so oft aneckt, nicht mehr fragen, ob sie mit ihm essen geht. Einige Tage später sind die beiden bei Freunden, einer der Freunde erzählt, dass es im Nachbarviertel einen neuen Inder gibt. Und in der perfekten Ausgestaltung unseres Beispiels wird Eva nun sagen, das Adam ja nie mit ihr essen geht und Adam wird diese Aussage überhaupt nicht verstehen ... Adams stille Annahme, sie will nicht (mit ihm) essen gehen, hat sich über die mehrfache Wiederholung verfestigt und damit projiziert er dieses Verhalten nicht nur auf die Einzelsituation, sondern auf die gesamte Zeit - er generalisiert und damit entsteht ein Muster in ihm, dem er nun fast automatisch folgt, ohne es zu hinterfragen. Eva würde gern mit ihm essen gehen, aber vielleicht nicht unter der Woche nach der Arbeit. Aus dem Muster, das in Adam entstanden ist, entsteht also bei Eva wiederum eine stille Annahme ("er geht nicht mehr mit mir essen"), die sich über mehrfache Wiederholungen verfestigt. Nun stehen sich beide Muster gegenüber. Geht dieses Spiel eine Zeitlang so weiter und gehen Adam und Eva nun eher biestig und unnachgiebig und weiterhin ohne zu reden mit diesem Aspekt um, so werden aus den Mustern Blockaden, die so elementar werden können, dass sie über eine Liebesbeziehung hinaus bestehen bleiben.
Wenn nun einer der beiden oder vielleicht sogar beide nicht die Fähigkeit besitzen, sich vergangene Situationen anzusehen und zu erkennen was geschehen ist, den Mut haben, den jeweiligen Gegenüber anzusprechen und genau diese Dinge zu klären, dann ist hier über kurz oder lang ein Drama begonnen.
Die stille Annahme auflösen - verstehen und reden
Buddha sprach einst, dass das Verstehen jegliches Leiden beendet. Damit ist gemeint, wären wir in der Lage, eine Situation aus den Blickwinkeln und mit allen Elementen unseres Gegenübers zu sehen, so könnten wir seine (Re-)Aktion verstehen. Wir würden verstehen, dass diese gar nicht gegen uns persönlich gerichtet ist, sondern fast immer wiederum auf Unverständnis (fehlendem Verstehen!) beruht. Es gibt hier nur sehr wenige Ausnahmen, die meist in schweren Störungen der Psyche / Wahrnehmung resultiert. Wiederum können schwere Störungen der Psyche über längere Zeit durchaus aus solch kleinen, unbedeutenden Situationen entstehen. Unser menschlicher Verstand ist leider meist so gestrickt, dass er aus vergangenen Erfahrungen (und den dazu gedachten Einschätzungen) lernt und daraus Handlungen in der Gegenwart entwickelt. So wird unser Adam nach einer langen Zeit der ungelösten Situation mit seiner Eva sich dreimal überlegen, ob er eine Frau zum Essen einlädt und Eva wiederum wird sich in der nächsten Beziehung vielleicht sehr stark zurücknehmen und gar nicht erst damit beginnen, die Nahrung regelmäßig zu bereiten, weil Männer (eigentlich ja nur Adam) dies nicht zu schätzen wissen (und eigentlich ist nicht mal dass richtig).
Es gibt hier verschiedene Herangehensweisen, um solche Situationen, solche stillen Annahmen und die daraus resultierenden Muster und Blockaden aufzulösen. Der erste Schritt ist schon der schwierigste, es muss einem Menschen erst einmal bewusst werden, dass hier eine stille Annahme wirkt, ein Muster oder eine Blockade. Um dies zu erkennen darf ein Mensch Zeit der Stille bereitstellen, in denen er sich selbst reflektiert, seine eigenen Handlungsweisen ansieht und hinterfragt. (warum reagiere ich so!). Auch hier ist die Stille wieder einmal der Schlüssel, denn wenn Du stets beschäftigt bist, stets im Außen unterwegs, so wirst du keinen Raum haben, in dem diese Selbstreflektion entstehen kann und alles bleibt wie es ist. Wir Menschen räumen einen Raum aus, bevor wir ihn renovieren. Wir wissen vielleicht sogar, dass unser Körpersystem sich am besten regenerieren kann, wenn er wenig zu tun hat (z.B. beim Fasten) - das gleiche Prinzip gilt überall. Leere (Stille) erzeugt Raum für neues und für Veränderung.
Betrachten wir uns nun die möglichen Herangehensweisen und diese hängen stark davon ab, ob ein sicherer Boden existiert und eine gute Kommunikation möglich ist. In diesem Fall kann ein Mensch bereits in oder kurz nach einer unklaren Situation schlicht sein Gegenüber fragen und so die Entstehung der stillen Annahme mit der Aussage seines Gegenübers schlicht überdecken. Doch diese sofortige Kommunikation bei Unklarheiten habe ich bislang nur bei Menschen erleben dürfen, die in ihrem Entwicklungsprozess sehr weit fortgeschritten sind, nicht mehr gegen sich selbst kämpfen und sich selbst gut kennen.
Die stille Annahme, Muster oder Blockade für sich selbst klären
Ist keine gute Kommunikation möglich oder der sichere Boden fehlt, ist die Rettung der Verbindung schwierig, weil das gegenseitige Verstehen fehlt. Du kannst Dich dann nur Dir selbst widmen und so ist die erste Aufgabe nach dem Erkennen, dass da etwas unklar ist dies genau herauszufiltern. Dazu braucht es Stille und Zeit. Dazu darf sich Mensch diese Situation immer und immer wieder ansehen und gern die lichte geistige Welt bitten, ihm zu helfen, hier Klarheit zu gewinnen. Dies ist übrigens eine Form der Meditation in einer etwas fortgeschrittenen Variante :-D Schaust Du Dir die Situation und Dein Handeln immer wieder an, so ist es möglich, dass Dir (insbesondere dann, wenn Du Deine inneren Helfer oder die lichte geistige Welt bittest) Erkenntnis zuteil wird, ein Verstehen. Warum handelst Du so - Du wirst es dann erkennen. Sobald Du Dir dieses Handlungsmusters bewusst bist, ist es entlarvt und hat keine Auswirkung mehr und kann gehen. Du kannst es jederzeit ändern - oder so lassen - ganz wie es Dir beliebt. Stille Annahmen, Muster und Blockaden nähren sich von der Unentdecktheit, vom Unbewussten. Bist Du Dir eines Musters bewusst, ist es entlarvt und verlässt dich.
Der nächste Schritt ist dann, sich bewusst in den Situationen, die diese stille Annahme, das Muster oder die Blockade triggern, anders zu verhalten, andere Worte zu wählen, die Situation zu umgehen. In einer Metapher gesprochen gehst Du nun um das Loch im Boden herum, statt hineinzufallen. Du weißt, dass das Loch da ist und vermeidest es. Noch etwas später wirst Du diesen Weg, der das Loch enthält, schlicht nicht mehr wählen. Wenn es möglich ist, dies mit Deinem Gegenüber zu besprechen, ist es vielleicht auch möglich dort die Entsprechungen zu lösen. Wenn nicht, so meidest Du zumindest das Triggern dieser für Dich nun bekannten Muster Deines Gegenübers und hast damit ein Mittel zur Hand, ausgleichend zu sein und andere Wege zu gehen.
Die Hilfe der lichten geistigen Welt
Es lässt sich kaum in Worte fassen, wie umfassend, grundlegend und liebevoll die lichte geistige Welt hier einem Menschen, der um Hilfe bittet, diese Hilfe gewähren kann. Diese Hilfe beginnt mit Deiner Formulierung der Absicht, Dir Deiner stillen Annahmen, Muster, Blockaden oder der Unklarheit in einer bestimmten Situation bewusst zu werden. Dazu bittest Du Deine Engel, Deine inneren Helfer oder Jesus Christus zu Dir. Alle, alle werden Dir mit Freude zur Seite stehen.
Hast Du eine stille Annahme, ein Muster, eine Blockade erkannt, so gibt es ein himmlisches Werkzeug um sie zu entfernen. Rufe Dir in einer Meditation, in der Stille verweilend, gern vor dem Schlafen mit den Worten
Kodoish, kodoish, kodoish adonay tsebayoth
den Herrn der Heerschaaren Melek Metatron. Bitte ihn in Deinen eigenen Worten, in der kommenden Nacht, all Deine Muster, all Deine stillen Annahmen, alle Blockaden anzusehen und zu sieben und alles zu entfernen, was Du nicht mehr benötigst. Alle Elemente, wo das Lernen (das Verstehen, es Entstehens, des Warum und Wieso) in Dir abgeschlossen ist, werden dann in der Nacht entfernt. Auf diesem Weg kannst Du Stück für Stück entrümpeln und aufräumen und mit jedem Stück was Du findest, Dein Lernen, Dein Verstehen erweitern, Dir bewusster werden und es loslassen und leichter werden, freier, offener, stiller, mit mehr Raum für die wirklich wichtigen Dinge unseres herrlichen menschlichen Seins.
An'Anasha
Rainer Elias